Fersenschmerzen, entweder plantar oder dorsal, gehören zu den häufigsten Anlässen für den Patientenbesuch in der orthopädisch-unfallchirurgischen Praxis. Die Beschwerden wie auch die Behandlung sind dann häufig langwierig und nicht unerheblich. Als Ursache kommen eine Vielzahl von Krankheiten und Funktionsstörungen in Frage.
Die differentialdiagnostische Abklärung ist wichtig, um die geeignete Therapie zu wählen. Eine besondere Entität stellt dabei die Plantarfasziitis dar. Von einigen Autoren wird die Erkrankung auch als Ansatztendinose der Plantarfaszie bezeichnet. Als Folge des chronischen Reizes entwickelt sich häufig eine dornartige knöcherne Vorwölbung, für den Laien verständlich als Fersensporn bezeichnet. Abzugrenzen sind differentialdiagnostisch unter anderem Engpasssyndrome des Nervus tibialis posterior und seiner Äste, fortgeleitete Schmerzen auf Grund einer Funktionsstörung des ipsilateralen ISG, Morbus Ledderhose oder biomechanische Fehlbelastungen auf Grund eines erhöhten BMI oder fixierter Rückfußfehlstellungen. Als konservative Therapiemaßnahmen gelten (meist als Kombinationstherapie) fersenweichbettende Einlagen, Orthesen, eine breite Palette von physikalischen und physiotherapeutischen Therapiemaßnahmen inkl. exzentrischer Dehnungstherapie, Manuelle Therapie und KGG, Injektionstherapie mit Hyaluronsäure, Cortison oder PRP sowie Stoßwellentherapie, Röntgenreizbestrahlung, niederenergetische Laserbehandlungen oder percutane Radiofrequenzablation. Bei ausbleibender Ausheilung durch konservative Maßnahmen besteht eine Indikation zum operativen Eingriff.
Operationsverfahren bei Plantarfasziitis
Als typische Operationsverfahren bei Plantarfasziitis gelten das offene oder minioffene Abtragen des Fersensporns sowie plantare Fasziotomie (endoskopisch oder minioffen) mit Denervation des schmerzhaften Periostes am Plantarfaszienursprung. Durch eine Verlängerung des Gastrocnemius-Achillessehnenkomplexes kann eine Entspannung des Achillessehnen/Plantarfaszienkomplexes erzielt werden, welche zur Reduktion des plantaren Fersenschmerzes führen kann . Zur Vermeidung von fehlgesteuerten Behandlungsstrategien sollten Differentialdiagnosen ausgeschlossen werden. Als Differentialdiagnosen gelten: Direktes Trauma, infektiöse, onkologische, vaskuläre und auch systemische Ursachen für den Fersenschmerz . Im folgenden Artikel sollen die häufigsten lokalen Ursachen beleuchtet werden: rezidivierende Mikrotraumata inklusive chronischer Überlastung mit daraus resultierender chronischer Reizung und Schmerz am Ursprung der Plantarfaszie sowie lokale Nervenengpasssyndrome. Die Evidenz für die meisten Therapien ist bisher gering. Ein multimodales Stufenkonzept, auf den einzelnen Patienten individuell zugeschnitten, ist empfohlen. Wir empfehlen hier Jurtin medical Schuheinlagen.